Die Ausstellung Lumbung. A Retroactive Blueprint betrachtet die Stadt als Form der documenta fifteen und untersucht, wie Elemente der Stadt als Wahrnehmungsumgebung, als Display oder als Resource Teil der materiellen Architektur der Ausstellung werden.
Ausgangspunkt der Präsentation ist der für die documenta fifteen zentrale Begriff lumbung, der als Bezeichnung einer Reisscheune metaphorisch für Grundsätze wie Kollektivität, Verteilungsgerechtigkeit, Zusammenarbeit und Partizipation steht. Wie documenta fifteen in Kassel verortet ist und auf welche Weise die im Begriff lumbung gefasste Ausstellungskonzeption in der Stadt räumlich manifest wird, ist die Ausgangsfrage des Workshops Die größte Reisscheune der Welt mit Studierenden des Instituts Architektur der Universität Kassel. Sie untersuchen, wie das Konzept von lumbung die Architektur der Ausstellung im Maßstab der Stadt bedingt. Der nun nachträglich unternommene Versuch, die Ausstellung in einem fragmentarischen und multimedialen Plan zu erfassen, versteht die Auseinandersetzung mit der Ausstellung als eine Art Bauforschung an den Elementen der größten Reisscheune der Welt. Vor Ort von den Student:innen zusammengeführte Rechecheergebnisse und verschiedene hier gemeinsam entwickelte Dokumentationsformen stellen in der TRACES Forschungsstation ein architektonisches Modell der documenta fifteen her. Ziel der Modellierung der Ausstellung ist es, die Gestalt der Ausstellung als eine Konfiguration von Gebäude und Orten zu vergegenwärtigen, die mit wie auch gegen bestimmte Vorstellungen von Stadt und Gesellschaft, Ausstellungsraum und Ausstellungspublikum operiert.
Der Workshop (13./14.07. 10–18 Uhr) ist Teil einer laufenden Lehrveranstaltung des Fachgebiets Architekturtheorie und Entwerfen und kann als öffentliches Format besucht werden. Die Ergebnisse werden in der prozessual hervorgebrachten Ausstellung am 14.07. 19:00 Uhr vorgestellt.
traces Forschungsstation
Lutherplatz (Zugang neben Mauerstraße 11), 34117 Kassel