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Dienstag, 25 Juni
Harry Lehmann: documenta am Nullpunkt

Harry Lehmann betrachtet den Antisemitismus-Skandal der documenta fifteen als Symptom einer tiefergehenden Politisierung von Institutionen, bei der politische Werte zunehmend institutionelle Eigenwerte wie Kunst, Bildung oder Wissen verdrängen. Insbesondere Kulturszenen reagieren hyperempfindlich auf politische Kommunikation, was dazu führe, dass politische und nicht künstlerische Kriterien die Auswahl der Künstler beeinflussen. Harry Lehmann schlägt vor, diese Krise zu bewältigen, indem bei der nächsten documenta erneut grundlegende Fragen zur Rolle und Funktion von Kunst in liberalen Demokratien gestellt werden.

Der Philosoph Harry Lehmann forscht und lehrt an der Universität Luxemburg. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Kunst- und Musikphilosophie, der Systemtheorie und der KI-Ästhetik.

Diese Veranstaltung ist Teil der Reihe "Zu Viel, Zu Wenig?"