Der Soziologe Dr. Paul Buckermann (Universität Heidelberg) stellt als Herausgeber den kürzlich erschienenen Sammelband „Die Welten der documenta. Wissen und Geltung eines Großereignisses der Kunst“ vor. Nanne Buurman (Kunsthochschule Kassel) skizziert als eine Autorin des Bandes ihre Thesen zu Wissen über und durch die documenta. Im anschließenden Gespräch diskutieren sie mit Prof. Dr. Felix Vogel (Universität Kassel, documenta Institut) über die Rolle von kulturellen Weltereignissen als Produzenten und Gegenstand von Wissen. Die geistes- und sozialwissenschaftlichen Thesen werden dabei insbesondere hinsichtlich der aktuellen Debatten um die documenta fifteen einer kritischen Prüfung unterzogen.

In dem bei Velbrück Wissenschaft im Juli 2022 publizierten Essayband wird die globale und konzeptuelle Sonderstellung der documenta als einzigartiger Fall von kultureller Wissensproduktion und -vermittlung untersucht. Was und wie dort ausgestellt, kuratiert und vermittelt wird, formt das Wissen über Kunst und Gesellschaft. Zugleich ist das Weltkunstereignis documenta immer wieder selbst prominenter Gegenstand zahlreicher Debatten sowie Projektionsfläche widersprüchlicher Interessen aus Politik, Wirtschaft oder Wissenschaft. Hier kreuzen sich in besonderer Weise unterschiedliche Be- und Verwertungskulturen sowie konkurrierende Erwartungen an die Kunst. Der Essayband versammelt sozial- und geisteswissenschaftliche Perspektiven, die dieses Wissen durch und über die documenta seit ihren Anfängen 1955 bis 2022 diskutieren.